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Details zum Prinzip der Ernte-/Mahdabschaltung

Abschaltung bei Ernte oder Mahd sorgt für Effektiven Vogelschutz bei Windkraftanlagen

Der Schutz von Vögeln, zum Beispiel des gefährdeten Rotmilans, ist ein zentraler Bestandteil der Umweltauflagen für Windkraftanlagen. Besonders in landwirtschaftlich genutzten Gebieten, wo Mähen, Pflügen oder Ernten das Verhalten von Vögeln beeinflussen können, steigt das Risiko von Kollisionen mit den Rotorblättern. Greifvögel, wie zum Beispiel der Rotmilan, werden durch Ernteaktivitäten oder Bodenbearbeitung angelockt. Sie kreisen über dem Boden auf der Suche nach Beute. Diese Flugbewegungen führen für Rotmilanindividuen zu teilweise erhöhtem Risiko, Schlagopfer einer WEA zu werden.

Um dieses signifikante Tötungsrisiko zu minimieren und gleichzeitig den Betrieb der Anlagen so wenig wie möglich zu beeinträchtigen, werden bei der Genehmigung von Windparks Abschaltauflagen festgelegt. Diese Auflagen können beispielsweise bei kritischer Bodenbearbeitung (Pflügen, Ernten, Sähen) und kurze Zeit danach eine Abschaltung der betroffenen WEA verlangen. Nach Ablauf der Abschaltzeit darf dann wieder eingeschaltet werden. Zugleich darf meist auch nachts innerhalb der Abschaltzeit die WEA betrieben werden. Es entsteht also ein komplexes Regime von Zeitpunkten, zu denen Ein-/Abschaltung passieren muss, bei gleichzeitiger Dokumentation.

Bei diesen Auflagen kommt dann die Mahdabschaltung EnviSentry zum Einsatz. Dieses Verfahren verbindet technischen Fortschritt mit Naturschutz und unterstützt Betreiber dabei, behördliche Vorgaben zu erfüllen. EnviSentry unterstützt beim Vorhaben, trotz Auflagen das Maximum an Ertrag zu erzielen. So wird dann beispielsweise auch in der Nacht während der Abschaltzeit die WEA wieder automatisch in Betrieb gesetzt.

Das Prinzip der Mahdabschaltung

Die Mahdabschaltung basiert auf der gezielten Überwachung landwirtschaftlicher Tätigkeiten im Umkreis einer Windenergieanlage (WEA). Kritische Bodenbearbeitungen wie Mähen, Eggen oder Pflügen können Vögel anziehen oder ihr Verhalten beeinflussen, was das Kollisionsrisiko erhöht. Erkennt das System solche kritischen Bodenbearbeitungen innerhalb eines definierten Sicherheitsradius, wird die WEA vorübergehend abgeschaltet. Diese zeitlich begrenzte Maßnahme senkt die Gefahr für Vögel signifikant, ohne den Betrieb der Anlage unnötig zu unterbrechen.

Monitoring der Aktivitäten

Die landwirtschaftlichen Aktivitäten können dabei auf unterschiedliche Weise überwacht werden:

  1. Datenintegration: Die Mahdabschaltung kann direkt mit dem Betriebsmanagementsystem des Landwirtschaftsbetriebs verknüpft werden. Echtzeit-Daten zu laufenden Arbeiten wie Mähen oder Ernten werden dabei an das System übermittelt, sodass Abschaltungen automatisiert ausgelöst werden können.
  2. Tracking-App: Landwirte können ihre landwirtschaftlichen Aktivitäten ähnlich wie in einem Betriebsmanagementsystem über eine individuelle Smartphone-App nachverfolgen. Das System EnviSentry wertet die Positionen der Bodenbearbeitung und die Kritikalität der Bodenbearbeitung aus. Bei Bedarf wird eine Abschaltung ausgelöst.
  3. Manuelle Meldungen: Über Telefon können Landwirte ihre Tätigkeiten melden. So kann der Betriebsführer direkt in EnviSentry die Meldung erfassen und die Abschaltung auslösen. 
  4. Kamerabasierte Überwachung: Alternativ erfolgt die Erkennung der Arbeiten über ein datenschutzkonformes Monitoring mit Kameras im Umfeld der WEA. Intelligente Algorithmen analysieren die Aufnahmen, um kritische Bodenbearbeitungen zu identifizieren.

Das Monitoring wird auf die relevanten Bereiche eingeschränkt. Irrelevante Bereiche, wie zum Beispiel Zufahrten und Wirtschaftswege, können vom beobachteten Bereich ausgenommen werden.

Abschaltung

Je nach Anforderung des Betreibers erfolgt die Abschaltung automatisch oder nach einer kurzen Plausibilitätsprüfung des Betriebsführers. Dabei können auch Gründe für unterlassene Abschaltung, zum Beispiel bei einer unwesentlichen Berührung des Sicherheitsradius, dokumentiert werden.

Anschließend wird direkt aus EnviSentry die Abschaltung durchgesetzt, sodass keine weitere Kommunikation (z. B. mit dem technischen Betriebsführer) stattfinden muss.

Nach Ablauf der Abschaltzeit wird die WEA automatisch wieder in Betrieb gesetzt. So muss der Betriebsführer selbst nicht aktiv werden und kann sich auf die Maximierung des Ertrags verlassen. Auch wenn nachts während der Abschaltzeit die Anlage betrieben werden darf, muss der Betriebsführer nicht explizit an- und abschalten. EnviSentry initiiert den WEA-Betrieb nach Sonnenuntergang automatisch.

Dokumentation für Behörde

Für den WEA-Betreiber besteht die Nachweispflicht gegenüber der Behörde. Alle Aktivitäten im Sicherheitsradius müssen dokumentiert werden. Gleichwohl ist auch nachzuweisen, dass kritische Aktivitäten tatsächlich zur Abschaltung geführt haben. Die unmittelbare Abschaltung muss der Behörde transparent, einfach zugänglich und verständlich gezeigt werden können. 

Dazu protokolliert das System EnviSentry zur Ernte-/Mahdabschaltung alle erfassten Ereignisse und Abschaltmaßnahmen detailliert mit allen Datenpunkten. Diese Informationen können jederzeit eingesehen und für Nachweise gegenüber Behörden genutzt werden.

Die technische Infrastruktur der Mahdabschaltung ist flexibel und kann an die spezifischen Anforderungen eines Windparks aufwandsarm angepasst werden.

Zusammenfassung

Die Mahdabschaltung stellt eine innovative und praxisnahe Lösung zum Vogelschutz dar. Durch die gezielte Erkennung und Überwachung landwirtschaftlicher Tätigkeiten im Umfeld von Windkraftanlagen wird das Kollisionsrisiko für Vögel deutlich reduziert. Dabei gewährleistet das System eine zuverlässige Einhaltung behördlicher Vorgaben, ohne den Anlagenbetrieb unverhältnismäßig zu beeinträchtigen.

Mit ihrer Kombination aus technischer Präzision, Flexibilität und nachhaltigem Umweltschutz leistet die Mahdabschaltung einen wichtigen Beitrag zur Harmonisierung von Windenergie und Naturschutz.

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